Nobelpreisträger Harald zur Hausen gestorben

https://de.wikipedia.org/wiki/Harald_zur_Hausen
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Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen ist am 28. Mai 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben. Harald zur Hausen war ein Pioneer der Tumorvirologie und ein herausragender Gestalter biomedizinscher Forschung mit dem Anspruch höchster internationaler Exzellenz. Als Lehrstuhlinhaber für Virologie in Erlangen und Freiburg i. Br. prägte er die Anfänge der Virologie in Forschung, Lehre und Diagnostik in Deutschland. Von 1983 bis 2003 entwickelte er als Vorstandsvorsitzender das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg zu einem weltweit sichtbaren Leuchtturm der Biomedizin. Seine wissenschaftlichen Leistungen zur Entdeckung der Rolle krebserregender humaner Papillomviren (HPV) beim Gebärmutterhalskrebs legten die Grundlagen für die Entwicklung einer Impfung, die vor Infektion und Tumorentwicklung schützt. Hierfür wurde ihm 2008 der Nobelpreis für Medizin verliehen. Professor zur Hausen war auch ein Vorbild und großartiger Mentor, der Generationen von Virologen und Onkologen maßgeblich beeinflusst hat.

Gesellschaft für Virologie (GfV) In Memoriam

Interview der jungen Virologen (jGfV) mit Herrn Prof. Harald zur Hausen

 

Ausschreibung des Pettenkofer-Preises 2023

Die rechtsfähige Pettenkofer-Stiftung, die von der Stiftungsverwaltung der Landeshauptstadt München verwaltet wird, vergibt Forschungspreis über 5.000,– Euro für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema

Das Mikrobiom des Darms – von innovativer Funktionsanalyse zu Interventionen

Berücksichtigt werden können bis zu drei herausragende Arbeiten, die in den Jahren 2020-2023 publiziert worden sind.

Die Originalarbeiten sollen zu einem wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn beigetragen haben und/oder von besonderer klinischer Bedeutung sein.

Der Preis kann sowohl an eine Einzelperson als auch an eine Gruppe vergeben werden. Bei Einreichung einer einzelnen Arbeit ist eine Versicherung beizufügen, dass alle Co-Autoren der eingereichten Arbeit mit der Bewerbung einverstanden sind.

Über die Vergabe des Preises entscheidet ein unabhängiges, fachkundiges Preisgericht.

Die Arbeiten samt Lebenslauf, wissenschaftlichem Werdegang und Publikationsliste senden Sie bitte per E-Mail bis zum 30.06.2023 an das Max von Pettenkofer-Institut, Sekretariat Pettenkofer-Preis 2023, Pettenkoferstr. 9a, D-80336 München (pettenkoferpreis@mvp.uni-muenchen.de).

Das Preisgeld wird von der Roche Diagnostics Deutschland GmbH zur Verfügung gestellt.

Hier geht es zur Ausschreibung.

Hemmung der Atmungskette von Helicobacter pylori ermöglicht erregerspezifische antimikrobielle Wirkung

Neue Publikation der Arbeitsgruppen Prof. Dr. R. Haas und Dr. W. Fischer

Die zunehmende Verbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika ist eines der drängendsten Probleme in der Infektionsmedizin. Zusammen mit anderen Bakterien hat die Weltgesundheitsorganisation deshalb Helicobacter pylori, das für Erkrankungen wie Magengeschwüre oder Magenkrebs verantwortlich ist, als Krankheitserreger mit hoher Priorität zur Entwicklung neuer Antibiotika eingestuft. Die LMU-Mikrobiologen Prof. Dr. Rainer Haas und Dr. Wolfgang Fischer haben nun zusammen mit mehreren Kooperationspartnern und mit Unterstützung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) zeigen können, dass die zelluläre Atmung dieser Bakterien überaus empfindlich auf Inhibitoren der Andockstelle von Chinon-Kofaktoren im Atmungskomplex I reagiert. Weil andere Bakterien, einschließlich typischer Vertreter der Darm-Mikrobiota, deutlich unempfindlicher gegenüber solchen Substanzen sind, könnte dieser Angriffspunkt, sofern eine Wirksamkeit auch in vivo nachweisbar ist, großes Potenzial zur Entwicklung neuer Wirkstoffe mit erregerspezifischer Wirkung bieten.

Die Ergebnisse der Arbeit wurden im Fachmagazin Cell Chemical Biology veröffentlicht.