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Neue Publikationen zur Corona-Diagnostik

Das Team der Virologie des Max von Pettenkofer-Instituts hat seine unabhängigen Untersuchungen der letzten drei Jahre zur Aussagekraft verschiedener Antigen-Schnelltests für Laien sowie Antigen-basierter Testsysteme für diagnostische Labore zur Erkennung von SARS-CoV-2-Infektionen fortgesetzt. Der Fokus beider in Medical Microbiology and Immunology veröffentlichten Studien lag auf der Erkennung aktueller Varianten von Omikron, auch im Vergleich mit früheren Varianten des Virus.

Die Leistungsfähigkeit der zehn untersuchten Antigen-Schnelltests, die allesamt viel verkaufte Produkte für den Laienmarkt in Deutschland/Europa (9) und in den USA (1) waren, war extrem unterschiedlich. Einzelne Tests erkannten teilweise weniger als die Hälfte selbst der sehr viel Virus enthaltenden Abstrichproben. Interessanterweise wies der nur in den USA verkaufte Antigen-Schnelltest die höchste Empfindlichkeit bei sehr guter Spezifität auf. Diese Daten werden für Teile der Bevölkerung wichtig sein, in der bevorstehenden Erkältungszeit eine auf wissenschaftlichen Fakten basierte Auswahl an Tests treffen zu können.

Link zur Publikation: https://link.springer.com/article/10.1007/s00430-023-00775-8

Auch die vier untersuchten Antigen-basierten Testsysteme für diagnostische Labore wiesen beim Nachweis der neuen Omikron-Subvarianten und Rekombinanten eine große Heterogenität auf. Nach unserer Einschätzung hat nur das beste dieser automatisierten Testsysteme das Potenzial, die hochempfindliche PCR-basierte Diagnostik zu komplementieren, sollte der Schutz vulnerabler Gruppen nicht im Vordergrund stehen. Im letzteren Fall sollte weiterhin auf eine PCR-basierte Analytik vertraut werden.

Link zur Publikation: https://link.springer.com/article/10.1007/s00430-023-00774-9