Diagnostik


Klinische Mikrobiologie– Infektionsserologie

Hintergrund


Serologische Untersuchungen haben einen hohen Stellenwert bei der Differentialdiagnose vieler Infektionskrankheiten. Vorraussetzung ist ein intaktes Immunsystem, das bei der Auseinandersetzung mit einem Erreger in der Lage ist, Antikörper zu bilden. Da dies in der Regel einige Tage dauert, ist die Serologie nicht zur Akutdiagnostik geeignet. Im Allgemeinen korreliert der IgM Nachweis mit einer frischen Infektion, während IgG Antikörper für eine chronische oder zurückliegende Infektion sprechen. Eine Serokonversion oder ein signifikanter Titeranstieg von mehr als 2 Stufen spricht ebenfalls für ein akutes Krankheitsgeschehen. Daher ist in der Regel eine Zweituntersuchung des Serums angesagt.

Serologische Untersuchungen können durch Kreuzreaktionen (Antigengemeinschaften verschiedener Erreger) oder durch polyklonale Immunstimulation (z.B. bei EBV-Infektion) gestört werden. Autoantikörper wie z.B. Rheumafaktoren können zu falsch positiven IgM Nachweisen führen. Daher sollten serologische Befunde immer im Zusammenhang mit dem klinischen Bild und anderen mikrobiologischen Untersuchungen bewertet werden und sind in der Regel nicht als alleinige Basis für eine Diagnose geeignet.

Für serologische Untersuchungen werden ca. 5-10 ml Blut (Serumröhrchen) bzw. 1 ml Liquor (steriles Gefäß) benötigt. Zur Bestimmung des Liquor/Serum-Indexes sollte Liquor und Serum vom selben Abnahmetag eingesandt werden.

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