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Pettenkofer-Preis

Forschungen zur Hygiene, zur Medizinischen Mikrobiologie und zur medizinischen Virologie

Die Pettenkofer-Stiftung der Münchner Stiftungsverwaltung dient der Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und praktischen Hygiene und medizinischen Mikrobiologie und der medizinischen Virologie und verleiht zu diesem Zweck den Pettenkofer-Preis. Mit diesem Preis werden herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Hygiene, der medizinischen Mikrobiologie und der medizinischen Virologie in besonderer Weise hervorgetan haben. Pettenkofers Name und sein Lebenswerk stehen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Max von Pettenkofer widmete sich insbesondere der Bekämpfung der Cholera-Seuche Ende des 19. Jahrhunderts. Auf sein Betreiben hin wurde die Münchner Kanalisation gebaut, ein zentraler Schlachthof angelegt und die Münchner Trinkwasserversorgung aus dem Mangfalltal geschaffen. Weitere Informationen zur Stiftungsverwaltung unter https://stadt.muenchen.de/infos/stiftungsverwaltung.html#id4/Pettenkofer-Stiftung.

Der Pettenkofer-Preis 2023 zum Thema „Das Mikrobiom des Darms – von innovativer Funktionsanalyse zu Interventionen“ ging an Professor Dr. Sebastian E. Winter, University of California, Davis, USA.

In seinem Vortrag beschrieb der Preisträger, wie pathogene Bakterien und die Bakterien der physiologischen Darm-Mikrobiota („normale Darmflora“) mit dem Wirtsorganismus und auch miteinander in Wechselwirkung treten und dabei wichtige Stoffwechselprodukte austauschen oder um diese in einen Wettbewerb treten. Winter hat mit seinen grundlegenden Arbeiten, die in eleganter Weise Methoden der Mikrobiologie, Genetik und Biochemie miteinander verbinden, wesentliche Beiträge zum Verständnis der Vorgänge innerhalb der Darm-Mikrobiota aufgeklärt. Aus seinen Forschungsarbeiten resultieren neue Ansätze für die Therapie und Vorbeugung von entzündlichen Darmerkrankungen.

Der Pettenkofer-Preis 2022 zum Thema „Innovative Verfahren zur Diagnostik von Virusinfektionen“ ging an Prof. Dr. Cynthia Sharma, Institut für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB), Julius-Maximilians-Universität Würzburg
und Prof. Dr. Chase Beiselm Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

In ihrem Vortrag beschrieben die beiden Ausgezeichneten die grundlegende Entdeckung einer Besonderheit der CRISPR-Cas9-Genschere im Bakterium Campylobacter jejuni. Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung einer vielfältig anwendbaren diagnostischen Plattform, die den hochempfindlichen und gleichzeitigen Nachweis der genetischen RNA-Information verschiedener Viren in einer Patientenprobe in einer einzelnen Analyse
ermöglicht.

Der Pettenkofer-Preis 2021 zum Thema „Molekulare Pathogenese von Infektionen mit Gram-positiven Infektionserregern“ ging an Prof. Dr. Birgitta Henriques Normark Karolinska-Institut Stockholm.

Der Pettenkofer-Preis 2019 zum Thema „Neue Präventionsmaßnahmen gegen Virusinfektionen“ ging an Prof. Dr. Marylyn Addo, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Prof. Dr. Claire-Anne Siegrist, Center of Vaccinology of the University of Geneva, CMU.

Der Pettenkofer-Preis 2018 zum Thema „Die Evolution bakterieller Pathogene und ihrer Assoziation mit dem Menschen“ ging an Prof. Mark Achtman, PhD, FRS Warwick Medical School, University of Warwick, United Kingdom.

Der Pettenkofer-Preis 2017 zum Thema „Zelluläre Restriktionsfaktoren gegen humanpathogene Viren“ ging an Prof. Dr. Massimo Pizzato, Virus-Cell interaction Laboratory, Centre for Integrative Biology (CIBIO), University of Trento.

Der Pettenkofer-Preis 2015 zum Thema „Metabolische Adaptation von Wirt und Erreger bei bakteriellen Infektionen: Bedeutung für die Pathogenität und Virulenz“ ging an Prof. Dr. Dirk Bumann, Biozentrum Universität Basel und Prof. Dr. Wolfgang Eisenreich, Department für Chemie der TU München.

Der Pettenkofer-Preis 2013 zum Thema „Erkennung viraler Muster und viraler Gegenmaßnahmen: Bedeutung für die angeborene Immunantwort bei Virusinfektionen“ ging an Dr. Andrea Ablasser und Prof. Dr. Veit Hornung, Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn.

Der Pettenkofer-Preis 2011 zum Thema „Pilzinfektionen bei abwehrgeschwächten Patienten: Pathogenese, Diagnostik, Therapie und Prävention“ ging an PD Dr. Matthias Brock, Leibniz-Institut für Naturstoffforschung und Infektionsbiologie, Hans-Knöll-Institut.

Der Pettenkofer-Preis 2009 zum Thema „Neue virale Zielstrukturen, neue antivirale Impfstoffe“ ging an Prof. Dr. rer. nat. Stephan Urban, Molekulare Virologie im Otto-Meyerhof-Zentrum des Universitätsklinikums Heidelberg.

Der Pettenkofer-Preis 2007 zum Thema „Bakterielle gastrointestinale Infektionskrankheiten: Molekulare Pathogenese und neue Präventionskonzepte“ ging an Prof. Dr. med. Michael Hensel, Mikrobiologisches Institut des Universitätsklinikums Erlangen.

Der Pettenkofer-Preis 2005 zum Thema „Ursachen chronischer viraler Infektionskrankheiten: Pathogenese und Therapiekonzepte“ ging an Dr. med. Thomas Pietschmann, Hygiene-Institut der Ruprechts-Karls-Univer-
sität Heidelberg.

Der Pettenkofer-Preis 2003 zum Thema „Biofilmbildung in der Medizin“ ging an Professor Dr. med. Dietrich Mack
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Der Pettenkofer-Preis 2001 zum Thema „Viren als Werkzeuge – gezielter Einsatz von Viren zur Prävention und Therapie von Erkrankungen“ ging an Dr. med. Vet. (Ph.D.) Teshome Mebatsion, Department of Virology, Intervet International, Boxmeer, Niederlande.